Die Stadt im Königreich Böhmen

  Datum     Ereignis
  1335    

Das Herzogtum Schlesien und damit auch Breslau, fällt mit dem Aussterben der Breslauer Piastenlinie an das Königreich Böhmen. Im Vertrage von Trentschin verzichtet der Polenkönig Kasimir der große ausdrücklich und unter Handauflegen auf das heilige Evangelium auf alle schlesischen Ansprüche zugunsten Böhmens.

  1335    

Der Haupteingang des Rathauses wird nach der Ostseite verlegt. Über diesem Eingang zeigt ein Steinbild wie der böhmische Löwe den Adler ( Schlesien ) in Schutz nimmt.

  1336     Die Stadtbehörde erlangt Monopol für den Salzhandel in der Stadt.
  1336     Recht zur Verurteilung der Ritter mit dem Tode.
  1337    

König Johann erteilt dem Rat der Stadt das ausschließliche Monopol zum Verkauf von Salz.

  1338     Zollfreigabe des Weges nach Posen.
  1340    

Die Schmiedebrücke wird erstmalig erwähnt. Brücke bedeutet in diesem Falle gepflasterte Straße.

  1340 1375

Es erfolgt der Um- und Neubau der Sandkirche zu einer Hallenkirche mit dreifach polygonem Chor und fein entwickeltem Sternengewölbe.

  1342    

Die Stadt Breslau wird von einem großen Brande heimgesucht. Ein großer Teil der Häuser liegt in Schutt und Asche.

  1342     Privileg zur Selbstauswahl der Stadtrat.
  1343 1357

Die Halle des alten Dinghauses wird um ein Geschoß erhöht. Über der Bürgerdinghalle entsteht ein großer Saal, der ”Remter“ des Rathauses.

  1343    

Über der Vogtdinghalle wird die Rathauskapelle eingebaut, die später in den Fürstensaal umgewandelt wurde. Aus einer schlanken Mittelsäule blühen vier Kreuzgewölbe. Diese Säule, sowie auch die Wandsäulen tragen reich geschmückte Kapitäle. Der Schlußstein ist mit dem Breslauer Wappen geschmückt.

  1343     In der Stadt gibt es 11 Mühlen.
  1343     Einweihung der Kapelle im Rathaus.
  1344    

Der Bau der Domtürme wird begonnen.

  1344    

Erstmalig wird die Anlegung von Schöffenbüchern erwähnt, d. s. Register von Verträgen, Aufzeichnungen über Grund und Boden, Renten usw. Die Schöffen nahmen jetzt regelmäßig an den Ratssitzungen teil. Die Ratsmänner saßen am Ratstisch; die Schöffen saßen auf Bänken daneben, und zwar 4 Schöffen auf der ”langen Bank“, 3 Schöffen auf der ”kurzen Bank“.

  1344     Zweiter großer Brand verheert die Stadt, die noch schöner aufgebaut wird.
  1345    

Die Schuhbrücke und die Altbüßergasse werden erstmalig im ältesten Schöffenbuch der Stadt erwähnt.

  1345 1361

Am Dom wird die Marienkapelle eingebaut.

  1348    

Am 7. Mai wird Kaiser Karl IV. festlich in Breslau empfangen. Breslau hat 21 866 Einwohner.

  1348     Scheitern von Kriegszügen des Königs Kasimir auf Breslau.
  1349     28 Mai - Judenpogrom.
  1350    

Das Nordschiff der Bürgerdinghalle wird mit Backsteingewölben versehen. Die alte Balkendecke in der Vogtdinghalle wird durch das noch vorhandene Netzgewölbe, das auf einer achteckigen Mittelsäule ruht, ersetzt. Auch die Gerichtsbühne ist bis in unsere Tage erhalten geblieben.

  1351    

Die Augustiner Eremiten erwerben im Süden der Stadt ein Gelände zum Bau der Dorotheenkirche. Kaiser Karl IV. stiftet an der Schweidnitzer Straße die Dorotheenkirche.

  1351     Treffen von Kasimir III dem Großen mit dem König Karl dem IV von Böhmen in Breslau.
  1352    

Der Bau der Dorotheenkirche wird begonnen.

  1352    

Die Marienmühle geht auf das Sandstift über und die Augustiner erwerben die Leichnamsmühle.

  1355    

Das Langhaus des Domes ist vollendet.

  1356    

Der Fischmarkt, ein Teil des Ringes an der ”Goldenen Becherseite“, erhält Steinpflaster.

  1357    

Die Riemerzeile wird erstmalig im Schöffenbuch der Stadt erwähnt.

  1357     Karl IV verleiht dem Stadtrat das Landratsrecht des Herzogtums.
  1359    

Kaiser Karl IV. verleiht der Stadt eine Leinenbleiche ( Vorder- und Hinterbleiche ).

  1359    

An den Dom wird der Kleinchor angebaut.

  1359    

Das ”Breslauer Stadtrecht“, welches eine Weiterentwicklung des Magdeburg-Breslauer systematischen Schöffenrechts zu einer umfassenden Art von Gesetzbuch darstellt, wird von Schöffen zum Gebrauch übergeben.

  1359 1387

Die St. Adalbertkirche erhält einen Turm.

  1360     Karl IV verleiht der Stadt das Privileg für die Münzprägung.
  1361    

Der achsial angefügte Kleinchor des Domes ist vollendet.

  1361    

Der Salzring wird mit Steinen gepflastert.

  1361     Der Stadt wird die Hellerprägung verleiht.
  1361 1362 Erneute Pestepidemie in der Stadt.
  1362     Wird zum erstenmal die Stadtuhr erwähnt. Der Schmied Petzold verpflichtet sich, die große Stadtuhr lebenslang zu warten. Sie wird in einem vom Meister Swelbel und den Vertretern der Stadt Oppau 1368 abgeschlossenen Vertrag als Rathausturmuhr bezeichnet.
  1363    

Die Kupferschmiede wird erstmalig erwähnt.

  1365    

Erstmalig wird die Gerbergasse genannt.

  1366    

Am neuen Hospital ”Zum heiligen Leichnam“ wird die Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit erbaut. Der Altar, der zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit aufgestellt ist, kam später in die Trinitatiskirche, vom dem dieselbe den Namen erhielt.

  1368    

Breslau schließt sich dem Hanse-Bund an.

  1372    

Erstmalig wird die Vizenzbrücke, die spätere Gneisenaubrücke erwähnt, obwohl sie wahrscheinlich schon viel früher entstanden ist.

  1381    

Der ”Pfaffenkrieg“ in Breslau. Die Stadt konfisziert dem Domdechanten ein ihm zustehendes Faß Schweitnitzer Bier, das auf die Oderinsel eingeführt werden soll. Der mehrmaligen Aufforderung der Domherren, das Faß herauszugeben, kommt der Rat der Stadt nicht nach, da er sich im Recht fühlt. Die Domgeistlichkeit verhängt daraufhin das Interdikt über der Stadt. Im gleichen Jahr ist der erste Bauabschnitt an der Dorotheenkirche beendet. Sie besteht aus dem einschiffigen Langchor mit seinen fünf Jochen, der Sakristei und dem Glockenturm.

  1381    

Die Sandinsel wird, weil sie außerhalb der Befestigungsanlagen der Stadt liegt, von den Soldaten König Wenzels geplündert.

  1381     Zollfreigabe des Weges nach Venedig.
  1383    

Die Stadt ist im Besitz der Vorder- Mittel- und Werdermühle.

  1386    

Die Magdalenenkirche wird in ihrer jetzigen Form umgebaut. Am 17.7. wird die ”Arme Sünderglocke“ gegossen. Diese Glocke ist durch das Gedicht von Wilhelm Müller ”Der Glockenguß zu Breslau“ bekannt geworden. Ihr Guß erfolgte in der Glockengießerei am Kanonenhof durch den Glockengießermeister Michael Wilde. Nach der eingravierten Zahl XII scheint es das 12. Werk des Meisters zu sein. Sie ist 113 Zentner schwer und 1,80 m hoch. 20 Personen können unter dieser Glocke stehen. Sie war die größte Glocke Schlesiens. Die Stadtanalen wissen nichts zu berichten, daß der Meister durch Henkershand geendet hat, und daß dabei die Glocke zum ersten Mal geläutet wurde. Die Glocke trägt folgende Inschrift:

  1386    

Maria ist der Name mein, selig musen alle die seyn, die mein lut hören, oder vernehmen spate oder fruh die sprechen Gote dem Herren zu. O Rex Gloria vene cum pace amen. Anno Domini MCCCLXXXVI fusa est haec campana in die Alexii. ( König der Herrlichkeit komme mit Frieden. Amen. Im Jahre des Herren 1386 ist die Glocke gegossen am Tage des Heiligen Alexis – also am 17.7. ) Beim Brand der Magdalenenkirche am 17.5.1945 ist diese Riesenglocke buchstäblich tropfenweise zerschmolzen. Es konnte von ihr nur 23 Zentner fast wertlose Schlacke geborgen werden.

  1386    

Erstmalig wird die große Kunst erwähnt.

  1386    

Ein großes Wasserschöpfrad pumpt das Wasser der Oder in die hölzernen Leitungen, die zu den einzelnen Brunnen in der Stadt führen.

  1387    

An der neuen Mühle entsteht eine Walkmühle.

  1387     Entstehung des städtischen Wasserleitungsnetzes.
  1387 1474 Die Stadt ist als Mitglied der Hanse verzeichnet, Zeit der höchsten Blüte des Handels.
  1390    

Die Bierbrauerzunft wird gegründet.

  1396    

Erstmalig wird der Eisenkram erwähnt.

  1398    

Der Wiclifit Stephan wird in Breslau verbrannt.

  1400    

In der Nähe der jetzigen Elftausend-Jungfrauen-Kirche entsteht ein zweites Leprosenhospital. Der nördliche Domturm ist bis auf die Spitze fertiggestellt. An der Oder wird eine Schleifmühle für die Schmiede und Messerschmiede, von Wasserkraft getrieben, erbaut.

  1400    

An die Dorotheenkirche wird das Langhaus angebaut. Zwischen dem Turm des Rathauses und dem Kaufhaus werden die Amtsstuben eingerichtet. Gegenüber der Sandkirche wird das Bürgerhospital errichtet. ” Die schöne Madonna ”, eine Kalksteinfigur von 1,10 m Höhe, mit vergoldeter Krone, mit weißem, blau gefüttertem Mantel angetan, den ein goldener Saum mit Ornamenten verziert schmückt, ist entstanden.

  1400     14. Jh. - Ausbau der meisten gotischen Kirchen Breslaus, die in dieser Zeit ihre endgültige Form bekommen.
  1403    

Die Groschengasse wird erstmalig im Schöffenbuch erwähnt.

  1403    

Erstmalig wird ein städtischer Seigermeister erwähnt, der die Stundenglocke zu bedienen hatte.

  1403     Die Stadt besitzt 304 Wirtshäuser.
  1404     25. Juli - Treffen des Königs Wladislaw II Jagiello mit Venzel IV, um Breslau für Polen wiederzugewinnen, scheiterte.
  1406     Bürgerauflehnung. Der Sturm auf das Rathaus und die Neuwahl des Stadtrates.
  1410    

Auf der Schweidnitzer Straße wird das Hieronymushospital für arme Schüler gegründet.

  1416    

Der nördliche Domturm erhält als Bedachung eine durchbrochene Spitze.

  1418    

Am 18. Juli erfolgt der Aufstand der Zünfte gegen den Rat der Stadt. Sieben Ratsherren wurden dabei getötet.

  1419    

Der Bau des Nordturms des Domes ist nunmehr vollständig beendet.

  1419    

Die Messergasse wird erstmalig urkundlich erwähnt.

  1420    

König Sigismund kommt zum Strafgericht wegen des Aufstandes der Zünfte nach Breslau. Der Reichstag ist ebenfalls nach Breslau einberufen.

Es werden 23 Handwerksmeister zum Tode verurteilt und enthauptet.

  1420    

Den Breslauer Bürgern wird das Tragen von Waffen verboten.

  1420    

Am 23. März erläßt der Rat die erste Handwerkerordnung.

  1420     13 März - Kaiser Sigismund von Luxemburg legt das Versammlungsverbot fest.
  1420     15. März - Johann Krasa wird von Pferden auf dem Pflaster bis zum Ring geschleift und anschließend verbrannt.
  1421    

Am Ring wird eine Apotheke, wahrscheinlich die Kränzelmarktapotheke, erwähnt.

  1422    

Kaiser Sigismund erteilt die Genehmigung zur Erhebung von Wegegeld, Accise (Zoll), Brau- und Schanksteuer, Schlachtgebühr, Monopol zum Ausschank schwerer Weine.

  1423    

Bei einer Palmsonntagsprozession bricht die Dombrücke zusammen. Sie bestand wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert.

  1425    

Auf dem Ring, auf der Siebenkurfürstenseite, findet erstmalig ein Wollmarkt statt.

  1428    

An das Rathaus wird die Ratskanzlei angebaut, die 1526 nochmals vergrößert wurde. Am 1. Mai zeigen sich die ersten Hussiten vor den Mauern der Stadt. Nachdem sie die Kirche und Pfarrhaus St. Nicolai in Brand gesetzt hatten, zogen sie sengend und brennend um die Stadt nach der Knopfmühle und traten am 3. Mai den Rückzug nach Strehlen an.

  1438    

König Albrecht II. weilt als erster Habsburger mit seiner Gemahlin Elisabeth in Breslau.

  1438    

Eine von der Wasserkraft der Oder getriebene Lohmühle wird erbaut.

  1440    

Der Vogtdinghalle wird die Stadtvogtei eingebaut, die von 1460 an von der Ratskapelle zugängig ist. Im Obergeschoß entsteht die Stadtkämmerei mit ihren zwei wertvollen Erkerchen.

  1445    

Am Ausgang der Herrenstraße an den Mühlen entsteht ein Wasserhaus. Ein Wasserschöpfrad ca. 15 m hoch hebt in 160 hölzerne Kästen das Wasser etwa 9m hoch. Von dort wird es in Rohren zu den Stadtbrunnen geleitet, deren weiteste am Schweidnitzer Tor liegen.

  1447    

Die Barbarakirche wird renoviert. Auch wird dabei der Barbaraaltar aufgestellt, der ein Höhepunkt in der schlesischen Malerei ist.

  1447    

An der Zielstatt, in der Nähe des jetzigen Allerheiligenhospitals entsteht eine Drahtmühle.

  1450    

Der Bau der Corpus - Christi Kirche wird begonnen.

  1450     1. Hälfte des 15. Jh. - Erbauung der neuen Tore und Bollwerke.
  1452 1458

Die Elisabethkirche erhält ihren jetzt noch stehenden Turm.

  1453    

Der Volksprediger Giovanni Capistrano kommt nach Breslau und erhält vom Rat der Stadt das Recht, am Ohlauischen Tor eine Kirche zu bauen. Er baut dort die Bernhardinkirche, zunächst allerdings als Holzkirche.

  1453     In der Stadt verweilt Johann Capistran, ein berühmter Priester und Prediger. Auf Grund seinen Predigten kommt es zum Judenpogrom. Das war das Ende der Judengemeinde, die seit dem 12. Jh. in Breslau lebte.
  1454    

Die Domstraße wird mit Steinen gepflastert.

  1454    

Im Beisein des Anklägers, des Franziskanermönches Capistrano, werden auf dem Salzring 14 Juden wegen angeblicher Gotteslästerung u. Hostienschändung unschuldig verbrannt.

  1455    

Am 17. Mai ist der Stadtschreiber Peter Eschenloer geboren. Er schrieb eine ”Geschichte der Stadt Breslau“. Gestorben ist er am 12. Mai 1481.

  1455    

In der Elisabethkirche wird das Sakramentshäuschen aufgestellt. Der Erbauer ist Jodocus Tauchen.

  1455    

Der Holzbau der Bernhardinkirche wird durch Bischof Franz von Ermeland geweiht.

  1457     Die Nichthuldigung des Königs Georg durch die Stadt führte zum Krieg mit diesem.
  1462    

Der Maler Pleydenwurff aus Nürnberg stellt in der Elisabethkirche den Hochaltar auf. Seit 1927 befindet sich ein Flügel dieses Altars im Germanischen Museum in Nürnberg. Erwähnt wird in diesem Jahre das Barbarahospital, das noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts als Altersheim diente.

  1462    

In der Christophorikirche wird die Chistophorusfigur aufgestellt.

  1463    

Durch Bischof Gardens erfolgte die Grundsteinlegung zum Steinbau Bernhardinkirche. Sie ist 73,80 m lang und 24,30 m breit. Die Errichtung der gemauerten Kirche der Bernhardiner, deren Berufung in die Stadt eine Reaktion auf die Ketzerei der Hussiten ist.

  1463     Breslau will den hussitischen König Georg von Podiebrad von Böhmen als Landesherrn in Schlesien nicht anerkennen und tritt unter den Schutz des Papstes Pius II.
  1464    

Das erste Mal wird in Breslau ein Schützenkönig erwähnt.

  1465 1467

Bau der Westvorhalle des Domes.

  1466    

Der damalige Papst gewährt den Breslauer Schützen einen besonderen Ablaß.

  1466     Breslau beteiligt sich am Krieg gegen Böhmen und verbündet sich mit dem ungarischen König Matthias Corvinus .
  1468    

Kanonikus Peter von Wartenberg stiftet den Flügelaltar mit der Kreuzigungsgruppe auf Goldgrund am Südumgang des Domes. Erstmalig wird ein städtischer Tierarzt erwähnt.

  1469    

Am 26. Mai zieht König Matthias Corvinus von Ungarn in Breslau ein.

  1471    

Die Huldigung erfolgt am 31. Mai. Bedingt durch das vielseitige Nebeneinander der einzelnen Bauabschnitte am Rathause, erfolgt durch den Stadtbaumeister Bernhard eine Ergänzung und teilweise Umgestaltung. Es erhält eine Erweiterung nach Süden und einen Anbau nach Westen. Die Südfassade wird durch drei Erkertürme aus Sandstein verziert. Die Remterfenster werden verdacht und erhalten plastischen Schmuck. Der Remter wird mit fein gearbeiteten Kragsteinen, Konsolen und Gewölbeschlußsteinen versehen. Der Turm des Rathaues wird umgebaut.

  1474    

Zwischen König Matthias und König Kasimir von Polen erfolgt Einigung. König Matthias übernimmt die Herrschaft in Schlesien und Breslau. Der Rat der Stadt wird nach dem Willen Königs Matthias gebildet.

  1475    

Von einem Breslauer Meister wird in der Elisabethkirche ein Marienaltar aufgestellt. Kaspar Elyen errichtet in Breslau die erste klösterliche Druckerei.

  1475     In der Druckerei von Kaspar Elyan entsteht erster polnischer Druck, Gebettexte, die in den Synodestatuen gesetzt werden.
  1475     In der Druckerei von Kaspar Elyan entsteht erster polnischer Druck, Gebettexte, die in den Synodestatuen gesetzt werden.
  1479     Am Nikolaitor entsteht die erste Bastion - ein Festungswerk, das auch zum Schießen mit Feuerwaffen geeignet ist.
  1480    

Der Rat der Stadt erläßt die Breslauer Hochzeitsordnung, wonach bei einer Hochzeit höchsten 16 Paare zugelassen sind. Es dürfen im Höchstfalle nur 12 Diener servieren und 4 Spielleute aufspielen.

  1485    

Die Naschmarkt Apotheke wird erstmalig erwähnt. In diesem Jahre erfolgt die Grundsteinlegung zum Bau der Ziegelbastion, der jetzigen Holteihöhe.

  1486    

Der Bau der Elisabethkirche ist vollendet. Die mittlere Höhe des Kichenschiffes beträgt 29,7 m, die Außenhöhe bis zum Dachfirst 40,00 m. Der Turm ist 130 m hoch und damit etwas höher als der Turm Stephans-Dom in Wien.

  1489    

Der 1488 verstorbene Herzog Wenzel von Sagan wird als tatkräftiger Förderer der Barbarakirche dort beigesetzt.

  1489    

Die Mohrenapotheke wird gegründet.

  1490    

Am 6.März wird der Landeshauptmann Fritz Dompnig enthauptet, weil er sich durch eigennützige Bereicherung und offensichtliche Förderung der Interessen des Königs Matthias, anstatt die Interessen der Stadt zu wahren, viel Feinde erworben hatte.

  1490    

Die Eingangstreppe an der Ostseite des Rathauses wird neu gestaltet.

  1490     Dauert der Zollkrieg Breslaus mit Polen.
  1490     Corvinus stirbt, Breslau kommt wieder unter böhmische Hoheit.
  1490 1515 Zollkrieg mit Krakau auf dem Ostweg.
  1491    

In Breslau findet das erste schlesiche Königsschießen statt.

  1491    

Die zweite Befestigungsbastion, die Taschenbastion – jetzige Liebichshöhe entsteht.

  1492    

An der Ostseite des Rathauses wird die Staupsäule aufgestellt. Es ist eine viereckige Säule mit vier Ringen, versehen mit gotischen Aufsatz, der mit einer Figur, Rut und Schwert haltend, gekrönt ist. Sie ist das Zeichen der peinlichen Rechtspflege der Stadt.

  1493    

Die älteste Stadtansicht wird von Hermann Schedel herausgegeben.

  1495    

Wegen des regen Schiffverkehrs wird der Oderlauf von der jetzigen Breitenbachschleuse bis zur jetzigen Technischen Hochschule verkürzt.

  1496    

Peter Vischer gießt die Grabplatte für Bischof Johannes Roth, die an der Südwand der Marienkapelle liegt. Sie zeigt die lebensgroße Figur des Bischofs, umgeben von den sechs Landespatronen und trägt die Umschrift: ”gemacht zu Nürmberg fon mir Peter Vischer 1496“.

  1499    

Es werden deutsche Tauf- und Trauformulare, sowie deutsche Predigten und deutsche Gesänge eingeführt.

  1499    

Über der Ratsstube des Rathauses wird die Schöffenstube, das heutige Amtszimmer des Oberbürgermeisters erbaut.

  1499    

In diesem Jahre entstand auch der große mit Fialen geschmückte Ostgiebel mit seinem aufgesetzten Maßwerk.

  1500    

Breslau hat ca. 25.000 Einwohner.

  1500    

Die Giebelhöhe der Häuser der Ratsherren und Kaufherren steht der heutigen Zeit kaum noch nach.

  1500    

Das Kapitelhaus an der Ägidenkirche wird gebaut.

  1502    

Am 4.September wird die Bernhardinkirche durch Bischof Roth geweiht. Es ist der letzte spätgotische Kirchenbau in Breslau.

  1503    

Der Drucker Konrad Baumgart richtet die erste bürgerliche Druckerei in Breslau ein.

  1504    

Der Kolowratische Vertrag, der die landesherrliche Gewalt auch über den Bischof und seine Ansprüche stellte, wird abgeschlossen.

  1505    

Vergebliche Bemühungen zur Errichtung einer Universität, von H. Haunold und G. Mornberg ausgehend.

  1506    

Der Bildhauer Andreas Walter der Ältere ist in Breslau geboren. Er schuf die Fassade des Torhauses des Piastenschlosses in Brieg. Er starb 1568 in Breslau.

  1507    

Die ”Sauermann-Glocke“ der Elisabethkirche wird in der Glockengießerei am Kanonenhof gegossen. Sie war 220 Zentner schwer und hatte als Zierat die Reliefs der 12 Apostel. 1917 ist sie gesprungen und wurde eingeschmolzen. Ein Gipsmodell dieser Glocke stand in einem Seitenaltar der Elisabethkirche.

  1507    

Die Breslauer Glockengießer waren gleichzeitig auch Geschützgießer. Das Kanonenrohr an der Turnhalle an der Neuen Gasse und die Kanonenhofschule erinnern bis in unsere Zeit an diese Werkstätten.

  1510    

Der Bischof Johannes von Thurzo erhält die ”Madonna unter den Tannen“ von Lukas Cranach geschenkt.

  1512     Barthel Stein verfasst die erste umfassende Beschreibung der Stadt Breslau.
  1515     Breslau tritt aus dem Hansebund aus.
  1517    

Im Dom entsteht das Sakristeiportal, das früheste Werk der Renaissance auf schlesischem Boden.

  1517    

Die Kapelle Johannes des Täufers wird in den Dom eingebaut.

  1519    

Am 20. November ist der Arzt Dr.Crato von Kraftheim in Breslau geboren. Er verbesserte vor allen Dingen das Apothekenwesen. Gestorben ist er am 19.Oktober 1585.

  1520    

Die Schriften von Johann Huß werden in Breslau verboten.

  1520    

In Breslau wird als erster Stadtarzt Dr.Urban Stubbe angestellt.

  1521 1528 An der Ecke Ring / Ohlauer Straße entsteht das erste Renaissancehaus - das "Haus zur Goldenen Krone".
  1522    

Die Bernhardiner Mönche werden durch Beschluß des Rates der Stadt ausgewiesen.

  1522    

Die Bernhardinerkirche wird nunmehr dritte Pfarrkirche. Das Bild des Gründers, des Mönches Capistrano, hing noch zu unserer Zeit in der Kirche.

  1523    

Der Reformator Breslaus, Johann Heß, wird als erster evangelischer Geistlicher an der Maria Magdalenenkirche feierlich eingeführt.

  • 1490 wird Heß in Nürnberg geboren.
  • 1510 wird er Baccalaurus.
  • 1511 ist er Magister.
  • 1513 wird er als Notar an der Kanzlei des Bischof Thurzo angestellt.
  • 1515 wird er Erzieher des Prinzen Joachim von Münsterberg-Oels in Neiße.
  • 1517 geht er nach Wittenberg und
  • 1519 nach Nürnberg.
  • 1520 erhält er das Hofpredigtamt in Oels.
  • 1523 erfolgt die Amtseinführung bei der Maria Magdalenenkirche.
  • 1547 am 15.Januar ist er in Breslau gestorben.
  • Noch am 23.Juli bestätigt Papst Hadrian IV. dem Breslauer Rat, daß die ausgezeichnete Bürgerschaft Breslaus standhaft den rechten Glauben und die lautere Frömmigkeit gepflegt habe.
  • Die Breslauer Bürgerschaft schließt sich in ihrer Mehrheit der Reformation an.
  • Johann Heß erhält eine Satzung für das Almosenamt der Stadt.

 

  1524    

Der Rat der Stadt erläßt eine Verpflichtung, wonach alle Geistlichen der Stadt zur evangelischen Predigt verpflichtet sind.

  1524    

In der Dorotheenkirche findet ein Glaubensgespräch statt, nach dem der Sieg der ”reinen Lehre“ in Breslau im Augenblick entschieden ist.

  1525    

Am 5.April wird die Elisabethkirche protestantisches Gotteshaus.

  1525    

Am 16.Mai wird Pfarrer Ambrosius Moibanus als erster evangelischer geistlicher an der Elisabethkirche feierlich in sein Amt eingeführt.

  1525    

1494 ist Ambrosius Moibanus als erster evangelischer Geistlicher an der Elisabethkirche feierlich in sein Amt eingeführt. 1494 ist Ambrosius Moibanus in Breslau geboren. 1520 wird er Rektor der Magdalenenschule. 1525 erfolgt seine Einführung als evangelischer Geistlicher der Elisabethkirche. 1554 am 16.Januar ist er in Breslau gestorben.

  1525    

In den evangelischen Kirchen wird das erste evangelische Gesangbuch, das ”Evangelische Singebüchlein“ eingeführt.

  1525    

Auf Anordnung des Rates der Stadt werden eine Anzahl katholischer Gebräuche z.B. die Weiheriten, die Prozessionen, die Bilderverehrung und die Seelenmesse abgeschafft. Auch die Barbarakirche wird protestantische Kirche. Ihr erster evangelischer Geistlicher ist Pfarrer Christoph Krösling. Das Allerheiligen – Hospital wird mit städtischen Mitteln gegründet. Hierbei erwirbt sich der Reformator Breslaus, Johann Heß besondere Verdienste. Vollendet wird es 1526.

  1525    

Die Bernhardinkirche wird dem Rat der Stadt übergeben.